• Symposium

COSMOS OTTINGER - REVISITED

Ein Symposium zu Care im Kuratorischen, Widerstand gegen den Gaze / die Aneignung der Repräsentation und performativer Aktivismus

Termine

  • Sa 07.05., 12:00–15:00

Künstler*innen

  • Ulrike Ottinger

Sprache

  • Englisch
  • Deutsch

Zur Ausstellung

Das Begleitprogramm zur Ausstellung soll durch drei Vorträge: CURATORIAL CARE, OPPOSING THE GAZE / OWNING REPRESENTATION und PERFORMATIVE ACTIVISM unseren Blick auf den COSMOS OTTINGER weiten indem junge Kunst- und Kulturschaffende einen Aspekt der Ausstellung hervorheben und durch aktuelle Ansätze zu de Themen Repräsentation, Inklusion und Solidarität diskutieren.

Konzeption: Savannah Thuemler

CURATORIAL CARE

Jeanne-Ange Wagne*

Wie lässt sich das Werk einer Künstlerin ausstellen, dessen Arbeiten häufig marginalisierte Personengruppen inszenieren, ohne einen voyeuristischen Blick zu reproduzieren? Wie begegnen wir mit Achtsamkeit und Solidarität Ausstellungen, die kritische, subversive, emotional aufgeladene oder graphische Inhalte präsentieren?

Jeanne-Ange Wagnes akademische Recherche und Praxis als Kunstvermittlerin orientieren sich an notwendigen Fragen der sozialen Gerechtigkeit, Solidarität sowie Selbstbestimmung. Sie fasst die westliche Geschichtsschreibung kritisch ins Auge und setzt sich in diesem Zusammenhang mit post-kolonialen Verstrickungen, die kultur- und bildungsstiftende Institutionen betreffen, auseinander.

*Jeanne-Ange Wagne ist Kunsthistorikerin und freiberufliche Kunstvermittlerin u.a. in den Kunst-Werke Berlin (KW Institute for Contemporary Art). Sie ist für das transnationale Forschungsprojekt The Restitution of Knowledge der Technischen Universität, Berlin tätig.

OPPOSING THE GAZE / OWNING REPRESENTATION

Chima Okerenkwo*

Im Mittelpunkt Ulrike Ottingers Arbeiten stehen oft von der Mehrheitsgesellschaft ausgeschlossene Individuen. Ihr Blick führt in ihren filmischen Arbeiten mit Inszenierungen zwischen Dokumentation und Traumerzählung an den Rand der Gesellschaft und weist immer wieder auf deren Tabus hin.

Chima Okerenkwos jüngsten filmischen Arbeiten behandeln das entfremdete Lebensgefühl afrodeutscher Perspektiven und geben so einer scheinbaren Minderheit durch das Medium Film eine Stimme. Er war Mitbegründer der BIPoC Film Society, 2020, und ist der Ambassador für Diversität an den staatlichen Kunstsammlungen in Dresden. 2022 startet sein Screeningprojekt Synergie - eine transkontinentale Filmvorführungsreihe, welche sich auf den Diskurs zwischen Videoart und dem narrativen Film konzentriert.

*Chima Okerenkwo ist Filmemacher und Filmkurator.

.GANGS OF PERFORMATIVE ACTIVISM

Sunny Pfalzer*

Kritik an der Verharmlosung von Krieg, künstlerische Denkmäler politisch Verfolgter und die Absurdität des Faschismus: Die Beschäftigung mit Aktivismus und Protestkulturen zieht sich durch Ulrike Ottingers Oeuvre.

Sunny Pfalzers Vortrag ist eine Auseinandersetzung mit performativen Strategien des Aktivismus und der Frage, durch welche geteilten Erfahrungen Kollektivität entsteht. Die Untersuchung gibt einen Überblick über Strategien aktueller Protestgruppen wie u.a. Pussy Riot oder den Guerilla Girls und hebt exemplarisch Methoden des performativen Aktivismus hervor, z.B. Kostüm/Anonymität/Uniform, kollektive Empathie, gemeinsame Ziele und gemeinschaftliche Aktionen wie das Singen im Chor.

*Sunny Pfalzer ist Performance- und bildende Künstler*in