• Finissage

Closing Weekend - Sarkis - 7 Tage, 7 Nächte

Mit Silvina Der Meguerditchian und Marc Sinan

Termine

  • Sa 24.02.
  • So 25.02.

Lesung - Marc Sinan - "Gleißendes Licht" in Deutsch (MP3)

Künstler*innen

  • Silvina Der Meguerditchian
  • Marc Sinan

Sprache

  • Deutsch
  • Englisch

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Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Eintritt

Teilnahme kostenlos, zzgl. Eintritt.

Mnémosyne, the embodiment of memory through poetics

In seinem einzigartigen Werk Autel des croyances et d'utopie (Altar des Glaubens und der Utopien) (1979-2004), beschwört Sarkis auf subtile Weise Bewusstsein und Erinnerung als die Retter der Menschheit, da sie die Kontinuität unserer Existenz durch unsere grundlegendsten Fähigkeiten formen: die Fähigkeit zu vergessen und die Macht des Erinnerns. Sarkis' Werke verkörpern eine künstlerische Reise durch die Zeit, die ihre Momente nutzt, um Bewusstsein und Erinnerung zu wecken.

Sarkis - 7 Tage, 7 Nächte gipfelt in einem verlängerten Wochenende, an dem sich zwei Künstler*innen armenischer Herkunft aus ihrer persönlichen Perspektive mit der Ausstellung auseinandersetzen werden. Silvina der Meguerditchian und Marc Sinan wurden von Çağla Ilk eingeladen, die Ausstellung durch ihre künstlerische Praxis zu kommentieren, die tief in der Erinnerung und verschiedenen Formen des Geschichtenerzählens verwurzelt ist.

Samstag

  • 10-18 Uhr: Filmvorführung von "Thresholds" von Silvina Der Meguerditchian
  • 12:30 Uhr: Performative Lesung Marc Sinan
  • 14:45 Uhr: Performative Lesung von Silvina Der Meguerditchian


Sonntag

  • 10-18 Uhr Filmvorführung von "Thresholds" von Silvina Der Meguerditchian
  • 14 Uhr Sunday Tour

Silvina Der Meguerditchian wird ihren Film Thresholds und eine Performance-Lesung präsentieren.

Basierend auf dem Leitmotiv "The Pile", dem ersten Kapitel des Romans "Thresholds" von Krikor Beledian, lädt Der Meguerditchians Kurzfilm dazu ein, über die Fotografie des 20. Jahrhunderts und ihre Rolle im kulturellen und familiären Erbe der Menschen nachzudenken. Beledians Text gilt als eines der literarischen Juwelen der westarmenischen Sprache, einer Sprache, die vom Aussterben bedroht ist. Die Meguerditchian, die sich in ihrer täglichen Praxis mit Fotoarchiven beschäftigt, begibt sich durch die Sprache des Autors auf die Suche nach ungeahnten Bildern.

Neben Sarkis' Werk Autel des croyances et d'utopie (1979-2004) und zusätzlich zur Filmvorführung wird Der Meguerditchian eine performative Lesung von sieben Gedichten aus den unveröffentlichten "Father Fragments" von Krikor Beledian präsentieren.

Marc Sinan wird eine performative Lesung aus seinem Roman "Gleißendes Licht" aus dem Jahr 2023 präsentieren.

Durch eine performative Lesung in der Ausstellung verbindet Marc Sinan seine persönlichen Geschichten mit den subtil vorhandenen persönlichen Geschichten von Sarkis. Sinans Familie sind Überlebende des armenischen Völkermordes, nur durch eine Generation getrennt von Sarkis. In Anlehnung an Sarkis' Konzept des "Kriegsschatzes" betitelt Sinan seine performative Lesung "Rohschatz":

"Ich nehme meinen Roman auf Kassetten auf, 14 Stück, sieben Stunden lang. Die Bänder dieser Kassetten werden in den 14 gefüllten Gläsern vor mir auf dem Tisch liegen. Die fünfzehnte ist noch leer: Ich werde die letzte halbe Stunde, das Ende meines Romans, im Museum lesen, vor Sarkis Kunst, in der Kunsthalle Baden-Baden, an einem Tisch, beleuchtet von einem speziellen Licht. Wenn die A-Seite der Audiokassette nach 30 Minuten voll ist und ich fertig gelesen habe, öffne ich das letzte, das 15. Glas, ziehe das komplette Band aus der Kassette, stopfe es in den Behälter, verschließe ihn und beschrifte ihn mit meinem Namen, den Worten Rohschatz, Gleissendes Licht, dem Datum und der Uhrzeit. Ich widme diese 15 Gläser Rohschatz Sarkis als Hommage an seine geheimnisvolle Kunst" Marc Sinan

Silvina Der Meguerditchian ist die Enkelin von armenischen Einwanderern in Argentinien. Sie wurde 1967 in Buenos Aires geboren und lebt seit 1988 in Berlin, Deutschland. Sie arbeitet mit verschiedenen Medien (Video, Skulpturen, Installationen, Performances, etc.) und beschäftigt sich mit Fragen der Identität und Vertreibung sowie der Rolle von Minderheiten und den Auswirkungen von Migration im urbanen Raum. Soziopolitisches Engagement, die Rekonstruktion der Vergangenheit und das Anlegen von Archiven sind grundlegende Elemente ihrer künstlerischen Praxis. Meguerditchian hat international ausgestellt, unter anderem im armenischen Pavillon (Goldener Löwe) auf der Biennale von Venedig 2015. Meguerditchian ist Gründerin von "Underconstruction", einer Plattform für Künstler und Kuratoren, die sich mit Fragen der Identität, der Globalisierung, der Konstruktion des persönlichen und des Gruppenbewusstseins sowie der Rolle der Diaspora, insbesondere der armenischen Diaspora, beschäftigen. Seit 2010 ist sie auch die künstlerische Leiterin von Houshamadyan, einem Projekt zur Rekonstruktion des osmanisch-armenischen Stadt- und Dorflebens.

Marc Sinan wurde 1976 als Sohn einer türkisch-armenischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Er ist Komponist, Gitarrist und Schriftsteller. Täter, Opfer und Völkermord: Davon handelt das Werk von Marc Sinan, darunter das Musiktheater "Komitas", die Konzertinstallation "Hasretim (Meine Sehnsucht) - eine anatolische Reise" und das Oratorium "Gleißendes Licht". In seinem gleichnamigen ersten Roman "Gleißendes Licht" greift er diese Themen auf und verarbeitet sie erstmals in literarischer Form. Marc Sinan lebt in Berlin.